Viele Restauratoren möchten das historische Erscheinungsbild und die Originalsubstanz eines Objekts möglichst unverändert lassen. Dieser Ansatz setzt voraus, sich intensiv mit der Geschichte und den klassischen Techniken auseinanderzusetzen. Ziel ist es, die Spuren der Zeit als Teil des Charakters zu bewahren und nur behutsame, reversible Eingriffe vorzunehmen. Jede Maßnahme sollte dokumentiert und begründet werden, um den Wert des Stücks langfristig zu sichern.
In manchen Fällen können moderne Techniken hilfreich sein, zum Beispiel bei sicherheitsrelevanten Reparaturen oder dem Ersatz fehlender Bestandteile. Der Einsatz neuer Materialien sollte jedoch sorgfältig abgewogen und möglichst unsichtbar sowie reversibel gestaltet werden. Es gilt, die Balance zwischen zeitgemäßer Nutzung und der Integrität des historischen Objekts zu wahren. Transparenz gegenüber Besitzern und späteren Restauratoren ist dabei unverzichtbar.
Gerade im Bereich der dekorativen Kunst kann es interessant sein, Antiquitäten durch eine bewusste künstlerische Auseinandersetzung zu neuem Leben zu erwecken. Kreative Gestaltungen, behutsame Ergänzungen oder Neukombinationen sollten jedoch immer mit Respekt gegenüber dem Original erfolgen. Der Grat zwischen künstlerischer Wertschöpfung und dem Verlust historischer Authentizität ist dabei oft schmal und erfordert ein sicheres Gespür.